Nölken zur aktuellen Diskussion über Feuchttücher
Windhagen, 27. Oktober 2025 | Als Hersteller von Hygiene‑ und Pflegeprodukten nehmen wir bei Nölken unsere Verantwortung für Umwelt- und Ressourcenschutz sehr ernst. Wir verfolgen die aktuelle Diskussion um Feuchttücher aufmerksam und möchten zu einigen der zuletzt geäußerten Aussagen Stellung nehmen.
Bestehende Regelungen durchsetzen
Seit dem 15. Mai 2023 verpflichtet das Einwegkunststofffondsgesetz Inverkehrbringer von bestimmten Einwegkunststoffprodukten – darunter auch Feuchttücher – dazu, die Kosten zu tragen, die für die Beseitigung dieser Produkte als Abfälle entstehen. Der Fonds wird über eine Sonderabgabe finanziert, die Registrierung und Meldung der in Verkehr gebrachten Mengen erfolgt seit Januar 2025 über die digitale Plattform DIVID des Umweltbundesamtes. Wir halten uns an diese gesetzlichen Vorgaben und melden die Menge an Einwegkunststoff. Es braucht nach unserer Auffassung keine zusätzliche Abgabe, sondern eine konsequente Umsetzung des bestehenden Gesetzes.
EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) hat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass sich bis heute nur rund 7 000 der geschätzt 54 000 abgabepflichtigen Unternehmen beim Einwegkunststofffonds registriert haben. Diese geringe Meldequote führt zu massiven Wettbewerbsverzerrungen, weil regelkonforme Unternehmen die finanzielle Belastung allein tragen. Wir fordern daher – ebenso wie EDANA – eine konsequente Verfolgung von Verstößen gegen die Meldepflicht, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Solange nicht alle Marktteilnehmer ihren Anteil leisten, ist eine zusätzliche Abgabe nicht nur unnötig, sondern würde diejenigen bestrafen, die sich bereits an die Regeln halten.
Verbraucher stärker in die Pflicht nehmen
Die diskutierten Probleme in den Kläranlagen und den Abwassersystemen entstehen vor allem, wenn die Produkte falsch entsorgt werden. Auf unseren Produktpackungen ist klar gekennzeichnet, dass Feuchttücher mit Kunststoffanteil nicht in der Toilette, sondern im Restmüll zu entsorgen sind. Diese Hinweise folgen den Vorgaben der EU-Einwegkunststoffrichtlinie. Hersteller können nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn Verbraucher diese Kennzeichnungen missachten.
Aus anderen Bereichen der Abfallwirtschaft kennen wir das Prinzip, dass der Verbraucher zur korrekten Entsorgung verpflichtet ist. Wer Bioabfall mit Plastik verunreinigt oder Restmüll in die Wertstofftonne wirft, verstößt gegen die geltenden Vorgaben. Auch dort wird auf Aufklärung und Kontrolle gesetzt. Genauso braucht es bei Feuchttüchern eine stärkere Sensibilisierung der Nutzer.
Transparente Kennzeichnung ist bereits Pflicht
Die EU‑Einwegkunststoffrichtlinie verpflichtet seit dem 3. Juli 2021 dazu, bestimmte Einwegkunststoffprodukte – darunter Feuchttücher – nur noch mit einem von der EU vorgegebenen Warnhinweis in den Verkehr zu bringen. Diese Kennzeichnung muss deutlich machen, dass das Produkt Kunststoff enthält und welche Umweltauswirkungen eine unsachgemäße Entsorgung hat. Nölken erfüllt diese Vorgaben und weist auf jeder Verpackung klar darauf hin, ob die Tücher spülbar sind oder im Hausmüll entsorgt werden müssen. Die Forderung nach „deutlich sichtbaren Hinweisen“ ist daher bereits in geltendem Recht umgesetzt.
Innovation und Verantwortung statt Verbote
Wir arbeiten fortlaufend daran, unsere Produkte nachhaltiger zu gestalten. EDANA verweist darauf, dass viele Hersteller das Segment plastikfreier Feuchttücher bereits ausgebaut haben und dass Verbraucherinnen und Verbraucher die Tücher überwiegend verantwortungsvoll im Hausmüll entsorgen. Pauschale Verbote, wie sie vom Abwasserverband DWA Nord gefordert werden, treffen auch verantwortungsbewusste Hersteller und Konsumenten und ignorieren die Fortschritte bei nachhaltigen Alternativen.
Wir teilen das Ziel des niedersächsischen Umweltministers, die Infrastruktur der Abwassersysteme zu schützen. Gleichzeitig halten wir fest, dass es hierfür bereits ein wirksames Instrument gibt. Entscheidend sind faire Regeln, die von allen Marktteilnehmern eingehalten werden, eine sachliche, auf Fakten basierende Debatte und ein Maß an Eigenverantwortung bei der Entsorgung.
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